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Wissenswertes - Der Wald hat so viel zu bieten

In den Wäldern Bayerns gibt es viel zu entdecken: Tiere, Pflanzen, Lebensräume und auch Lebensgemeinschaften. Wie erkenne ich die häufigsten Baumarten im Wald? Welche Vögel singen hoch oben in den Kronen? Antworten auf diese und weitere Fragen haben wir in dieser Rubrik zusammengetragen. 

 

Naturwälder

Das Wort Urwald steckt bereits in dem Begriff "Naturwald" und genau dieser soll hier entstehen. Unterschiedlich große Flächen des bayerischen Staatswaldes wurden aus der Nutzung genommen und können sich nun, ohne den Einfluss des Menschen, zu "wilden Wäldern" entwickeln. Hier dürfen lediglich dann Bäume gefällt werden, wenn sie eine unmittelbare Gefahr für die Waldbesucher darstellen oder um die nahegelegenen Wälder vor Schädlingen zu schützen (sogenannte Waldschutzmaßnahmen z.B. vor Borkenkäfern).

Durch die Ausweisung solcher Naturwälder in ganz Bayern entsteht ein grünes Netzwerk der natürlichen Waldentwicklung. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung der weiteren Staatswälder leistet ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität. 

Donau-Auwald zwischen Lechmündung und Neuburg a.d. Donau

Der Naturwald umfasst mit einer Fläche von rund 947 Hektar alle Auwälder der Bayerischen Staatsforsten zwischen der Lechmündung bei Marxheim und dem Stadtgebiet von Neuburg an der Donau und begleitet den Flusslauf der Donau auf insgesamt rund 17 Kilometern Länge.

Als Teil des FFH-Gebietes "Donau mit Jura-Hängen zwischen Leitheim und Neuburg" und des Vogelschutz-Gebietes "Donauauen zwischen Lechmündung und Ingolstadt" gehört der Donau-Auwald zu einem der größten zusammenhängenden Auwaldgebiete Mitteleuropas und ist somit eine der wichtigsten Ausbreitungsachsen für Tier- und Pflanzenarten in ganz Europa. 

CHARAKTERISTISCHE LEBENSRÄUME

Eine Vielzahl aue-charakteristischer Lebensräume prägen den Naturwald. Südlich der Ortschaft Stepperg thronen zudem juratypische, alte Buchenwälder auf dem Buchberg und Steppberg über der Donau. Im Naturwald kommen u. a. vor:

  • Hartholz-Auwald mit Esche, Eiche, Ulme
  • Weichholz-Auwald mit Weide, Pappel, Erle
  • Waldmeister-Buchenwald
  • Schlucht- und Hangmischwald
  • Auetypische Gewässerstrukturen, wie Altarme, Klein- und Kleinstgewässer
  • Kleinflächige Offenland-Biotope auf Sonderstandorten

ARTEN MIT WALDBEZUG

Die strukturreichen Auwälder mit viel Totholz und Biotopbäumen bieten einen innigen Wechsel wassergeprägter und terrestrischer Lebensräume. Die alten Kalk-Buchenwälder ergänzen das vielfältige Habitat-Angebot. Folgende Arten mit Waldbezug leben im Naturwald:

  • Waldfledermäuse
  • Biber
  • Gelbbauchunke
  • Mittel-, Klein- und Grauspecht
  • Rotmilan, Schwarzmilan, Wespenbussard, Baumfalke
  • Halsbandschnäpper

Bayerische Staatsforsten

Für den Naturwald nördlich und südlich der Donau ist der Forstbetrieb Kaisheim zuständig. Der Naturwald verteilt sich auf die beiden Reviere Bergen und Straß. Die BaySF sind ein bayernweites, dezentrales Unternehmen: 41 Forstbetriebe mit 370 Revieren betreuen den Staatswald vor Ort.

Forstbetrieb Kaisheim
Hauptstraße 20, 86687 Kaisheim
Tel. 09099-9698-0
E-Mail: info-kaisheim@baysf.de

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Die ÄELF sind für die Wälder innerhalb der jeweiligen Landkreise hoheitlich verantwortlich.

AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen a.d.Ilm    AELF Nördlingen-Wertingen
Bereich ForstenBereich Forsten

Residenzplatz 12,

85072 Eichstätt

Landrat-Anton-Rauch-Platz 2,

86637 Wertingen

E-Mail:poststelle@aelf-ip.bayern.deE-Mail: poststelle@aelf-nw.bayern.de

 

NATURWALD "AUWÄLDER AN DER MITTLEREN ISAR"

Die Auwälder an der mittleren Isar umfassen als größtes Auwaldschutzgebiet Bayerns 2.312 ha und verbinden auf rund 50 km Länge einen der artenreichsten Lebensräume vom Norden Münchens bis nach Landshut. Eingebettet in das FFH-Gebiet „Isarauen zwischen Unterföhring und Landshut“ sowie das Vogelschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ umfassen die flussbegleitenden Waldflächen neben arten- und biotopreichen Auwäldern auch Offenlandlebensräume der Auen. Sie stärken mit ihrer natürlichen Entwicklung die Verbund- und Wanderachse Isar für Flora und Fauna von den Alpen bis zur Donauregion.

Die vielgestaltigen, baumartenreichen Auwälder sind geprägt durch das Wasserregime des zweitgrößten bayerischen Gebirgs- und Voralpenflusses. Je nach Wassereinfluss wachsen hier neben Esche, Stieleiche, Erle, Feldahorn auch seltene Baumarten wie Schwarzpappel, Silberweide und Flatterulme. 

CHARAKTERISTISCHE WALDLEBENSRÄUME

Die Naturwälder sind von einer Vielzahl charakteristischer Wald-Wasser- und Offenlandlebensräumen geprägt. Unter anderem kommen vor:

  • Hartholz-Auwälder mit Esche, Eiche, Ulme und Pappel
  • Weichholz-Auwälder mit Weide und Erle
  • Quell-Wälder
  • Auetypische Gewässerstrukturen wie Altarme, Klein- und Kleinstgewässer
  • Kleinflächige Offenland-Biotope auf Sonderstandorten, wie Brennen oder Quellen

CHARAKTERISTISCHE ARTEN MIT WALDBEZUG

Die strukturreichen, mit Totholz und Biotopbäumen angereicherten Wälder bieten abwechslungsreiche Lebensräume für eine Vielzahl heimischer, auwaldtypischer Arten, u. a.:

  • Waldorchidee Frauenschuh
  • Biber
  • diverse Amphibien, u. a. Kammmolch, Springfrosch
  • diverse Waldfledermausarten
  • Grauspecht, Wespenbussard, Turteltaube
  • Pirol
  • Kleinspecht
  • Mittelspecht
  • Halsbandschnäpper

     

NATURWALD "BUCHENWÄLDER IN DER SÜDLICHEN FRANKENALB"

Der Naturwald in der südlichen Frankenalb mit einer Fläche von 1.079 ha umfasst mischbaumreiche Buchenwälder im östlichen Teil des Hienheimer Forstes sowie Schlucht- und Hangwälder der Donau- und Altmühlhänge von Kelheim bis nahe Dietfurt a.d. Altmühl. Er vereint in seinen Grenzen mehrere überregional bedeutsame naturschutzfachliche und kulturhistorische Besonderheiten. Dazu zählen der Donaudurchbruch mit seinen beeindruckenden Felsformationen, die Steilhänge entlang der Donau und Altmühl mit den ökologisch höchst wertvollen Trocken- und Schluchtwaldgesellschaften, die unzerschnittenen, buchenreichen Wälder der Hochfläche rund um den Hirschberg, die überwiegend im Verborgenen liegenden Karsthöhlen sowie die zahlreichen historischen Überreste und Denkmäler aus der Kelten- und Römerzeit bis in die Neuzeit. 

Die Standortvielfalt und das besondere Relief der Einhänge mit ihren Felsstrukturen schafft die Grundlage für eine herausragende Vielfalt verschiedener Waldgesellschaften in sehr baumartenreichen Ausprägungen. Von über 50 m hohen Eschen und vitalen Eichen auf nährstoffreichsten Talböden bis hin zu niedrig wachsenden Eichen- und Buchen-Krüppelwäldern auf magersten Karststandorten bietet der Naturwald eine Bandbreite, die selbst auf nationaler Ebene herausragend ist. So wurden die Wälder, Felsen und die Donau im Bereich der Weltenburger Enge zwischen Befreiungshalle und Kloster Weltenburg im März 2020 zum ersten Nationalen Naturmonument Bayerns erklärt.

Die bisherige schonende und naturnahe Bewirtschaftung hat nicht nur die ökologisch wertvollen unzerschnittenen Buchenwälder der Hochfläche und Einhänge erhalten, sondern auch seltene Baumarten und Raritäten integriert (Eibe oder Donau-Mehlbeere).

CHARAKTERISTISCHE WALDLEBENSRÄUME

Durch das enge Verzahnen von Fluss, Fels- und Waldstandorten entsteht ein ungewöhnlich abwechslungsreiches Gefüge, mit teilweise extremen Standorten. So entsteht eine hohe Vielfalt verschiedener Waldgesellschaften in totholz- und biotopbaumreicher Ausprägung. An steilen Hängen und auf trocken-heißen Felskuppen finden sich echte Raritäten. Besonders macht das Gebiet u. a. die Verzahnung der Waldflächen mit kleinflächig vorkommenden, wertvollen Offenlandlebensräumen, wie Kalk-Schutthalden, Kalkfelsen, Höhlen und ihren typischen Vegetationsformen. Im Naturwald kommen u. a. folgende gebietstypische Waldlebensräume vor:

  • Waldmeister-Buchenwälder
  • Waldgersten-Buchenwälder
  • Hainsimsen-Buchenwälder
  • Orchideen-Buchenwälder mit Buchenkrüppelwäldern
  • Schlucht-, Block- und Hangwälder
  • Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder mit Eichentrockenwäldern

CHARAKTERISTISCHE ARTEN MIT WALDBEZUG

Eine sehr hohe Artenvielfalt sowie herausragende Vorkommen einzelner Arten machen den Naturwald so besonders. Die Bechsteinfledermaus kommt im Hienheimer Forst in bayernweit herausragenden Dichten vor. Folgende charakteristische Waldarten leben u. a. im Naturwald:

  • Bechsteinfledermaus, Mopsfledermaus, Großes Mausohr und viele weitere Waldfledermausarten
  • Hohltaube, Kolkrabe
  • Schwarz-, Grau,- Grün- , Bunt-, Mittelspecht
  • Uhu, Raufußkauz
  • Wanderfalke, Rotmilan
  • Gelbbauchunke
  • Zauneidechse, Schlingnatter
  • Seltene Landschneckenarten
  • Diverse Tagfalter, holzbewohnende Käfer und viele weitere seltene Insektenarten
  • Donau-Mehlbeere (weltweit nur in dieser Umgebung vorkommend)
  • Eibe (eines der bayernweit bedeutsamsten Vorkommen)
  • Orchideen
  • Dreimänniges Zwerglungenmoos und andere seltene Moosarten 

NATURWALD "IRTENBERGER WALD"

Der 517 ha große, kompakt ausgeformte Naturwald liegt südwestlich von Würzburg und ist Teil des über 4.000 ha umfassenden Waldgebietes „Irtenberger- und Guttenberger Wald“. Aufgrund seiner hohen waldökologischen Wertigkeit gehören diese Wälder zum europäischen Natura 2000 Netzwerk. Die lange Laubwaldtradition mit vielen Mischbaumarten ist Grundlage für eine ungemein hohe biologische Vielfalt.

CHARAKTERISTISCHE WALDLEBENSRÄUME

In einer der wärmsten und trockensten Gegenden Bayerns wachsen auf den sehr fruchtbaren Mischlehmen Buchenwälder und Wälder mit teils höheren Eichenanteilen. Unter anderem kommen vor:

  • Waldmeister-Buchenwälder
  • Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder
  • Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder

ARTEN MIT WALDBEZUG

Die baumarten- und strukturreichen, wärmegeprägten Laubwälder beherbergen eine Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten, die an reife Naturwaldstadien angepasst sind. Überregional bedeutsam ist der Naturwald für die Bechsteinfledermaus, die hier in mehreren Kolonien vorkommt.

  • Bechsteinfledermaus, Mopsfledermaus und verschiedene andere Waldfledermausarten
  • Hohltaube
  • Verschiedene Spechtarten, wie Schwarz-, Mittel- und Kleinspecht
  • Halsbandschnäpper
  • Hirschkäfer
  • Zauneidechse
  • Elsbeere, Speierling und diverse Wildobstsorten

 

Leitarten

Hirschkäfer (Bild: J.Knitl)

NATURWALD "KNETZBERGE-BÖHLGRUND"

Der Naturwald mit einer Fläche von 849 ha liegt im nördlichen Steigerwald und ist eines der größten Waldschutzgebiete für Buchenmischwälder in Bayern. Ausgedehnte, unzerschnittene Wälder bedecken die vielfältige Landschaft aus Hügeln, steilen Hängen und Schluchten. Das bewegte Relief schafft die standörtliche Voraussetzung für eine große Vielfalt an Waldgesellschaften. Die zahlreich austretenden Quellen bieten seltenen, an Quellstandorte gebundenen Arten Wuchs- und Lebensraum. Die extensive Bewirtschaftung hat viele ökologisch wertvolle Strukturen, wie Totholz und eine sehr hohe Biotopbaumdichte erhalten und gefördert. Wertgebend ist zudem die lange Habitattradition des Gebietes.

CHARAKTERISTISCHE WALDLEBENSRÄUME

Tonige und labile Böden begrenzen die Vorrangstellung der ansonsten dominierenden Buche. Neben Buche können sich so zahlreiche andere Baumarten, wie Traubeneiche, Hainbuche, Winterlinde, Sommerlinde, Esche, Bergahorn, Spitzahorn oder Vogelkirsche durchsetzen. Zudem bereichern Raritäten, wie Elsbeere, Speierling und Flatterulme den Naturwald.

  • Hainsimsen-Buchenwälder
  • Waldmeister-Buchenwälder
  • Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder
  • Bachbegleitende Erlen-Eschenwälder
  • Schluchtwälder
  • Quellwälder

ARTEN MIT WALDBEZUG

Die Wälder des Naturwalds Knetzberge-Böhlgrund sind ungemein struktur- und biotopbaumreich. Hier eine Auswahl der wichtigsten Arten:

  • zahlreiche Pilzarten wie z.B. der seltene Samtige Pfifferling
  • Feuersalamander, Gelbbauchunke und andere Amphibien
  • seltene Insekten, wie Netz-Rotdeckenkäfer und Pechfüßiger Rindenschmalkäfer
  • zahlreiche Schneckenarten wie die seltene Kleine Bernsteinschnecke
  • Wildkatze
  • Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, div. andere Waldfledermäuse
  • Hohltaube
  • Schwarz-, Mittel-, Grau- und Grünspecht
  • Halsband- und Trauerschnäpper
  • Pirol
  • Eisvogel
  • Wespenbussard
  • Schwarzstorch
  • Grünes Besenmoos und andere seltene Waldmoose 

Leitarten

Feuersalamander (Bild: P.Fluhr)

NATURWALD „VIERZEHNHEILIGEN“

Der 541 ha große Naturwald liegt südöstlich von Lichtenfels und grenzt westlich an die bekannte Basilika Vierzehnheiligen. In den sehr naturnahen Laubmischwäldern dominieren Buche und Eiche, die durch zahlreiche Laubbaumarten wie Esche, Elsbeere, Mehlbeere, Feld-, Flatter- und Bergulme, Sommerlinde oder mehrere Wildobstarten bereichert werden. Die Lebensraumvielfalt aus allen Waldgesellschaften der Frankenalb wird von zahlreichen Bächen und Quellstandorten erweitert. Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung für den Waldnaturschutz wurden die Flächen in das europäische Natura 2000 Netzwerk aufgenommen.

CHARAKTERISTISCHE WALDLEBENSRÄUME

Die geologische Vielfalt in Kombination mit dem steilen Relief schaffen einen kleinflächigen Standortswechsel und bieten die Grundlage für eine beeindruckende Vielfalt an Wald-Lebensräumen. Die bisherige, sehr naturnahe Bewirtschaftung der Waldflächen hat diese natürliche Vielfalt erhalten und gefördert. 

  • Hainsimsen-Buchenwald
  • Waldmeister-Buchenwald
  • Orchideen-Buchenwald
  • Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
  • Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald
  • Schlucht- und Hangmischwald
  • Bachbegleitender Erlen-Eschen-Wald
  • Kalktuffquellen

ARTEN MIT WALDBEZUG

Die seit Jahrhunderten auf diesen Flächen wachsenden Laubmischwälder bieten mit ihrer Vielfalt an Baumarten und Entwicklungsphasen, von der Verjüngungs- bis zur Zerfallsphase, sowie den hohen Totholz- und Biotopdichten, hervorragende Voraussetzungen für einen besonderen Artenreichtum. Folgende Arten mit Waldbezug kommen im Naturwald vor:

  • Bechstein- und Mopsfledermaus und weitere Waldfledermausarten
  • zahlreiche seltene holzbewohnende Insekten und Pilze
  • Feuersalamander 
  • Schwarz-, Mittel-, Klein-, Grau- und Grünspecht
  • Hohltaube
  • Pirol
  • Trauerschnäpper
  • Wespenbussard 
  • Raufuß-, Sperlingskauz und Uhu 

Leitarten

Spanische Flagge auf Wasserdost (P. Fluhr)

Baumarten

In den Wäldern von den Alpen über die Donau bis ins Fichtelgebirge und den Spessart wachsen zahlreiche Baumarten, nicht nur Buchen und Eichen. Doch wie kann man sie erkennen? In dieser Kategorie stellen wir Ihnen einige unsere Waldbäume vor.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Rinde

Silbrig grau bis grau, glatt und oft vernarbt.

Blatt

Im Frühjahr noch hellgrüne weiche, im Sommer dunkelgrüne ledrige Blätter mit glattem, aber welligem Rand.

Frucht

Braune, stachelige Bucheckern mit 2 – 4 Nüssen.

Das Wuchsverhalten

Die Buche (Fagus sylvatica) ist unschlagbar, wenn es darum geht, sich gegen andere Baumarten durchzusetzen. Im Konkurrenzkampf um Licht, Wasser und Nährstoffe geht sie meist als Gewinner hervor. Doch warum überhaupt?

Weil sie nicht nur im Licht, sondern auch im Schatten gut wachsen kann! Unter dem Blätterdach des Altbestandes verjüngt sie sich bereits sehr früh und kann diesen Wuchsvorsprung sehr gut nutzen. Ihre grüne Krone baut sie noch bis ins hohe Alter von über 100 Jahren deutlich aus - eine Fähigkeit, die die Buche einzigartig macht. So kann sie auch von unten her in die Kronen anderer Bäume einwachsen und sie verdrängen. Kein Wunder, dass die Buche unsere Haupt-Laubbaumart ist!

Die Ökologie

Mit ihren nahrhaften Bucheckern bietet die Buche eine hervorragendes Futterangebot für Vögel, Eichhörnchen, Rehe, Hirsche und Schweine. Als windbestäubende Baumart spenden die Blüten keinen Nektar. Ihre wahre Qualität liegt auf dem Immobilienmarkt. Spechte schätzen Buchen sehr für den Bau ihrer Höhlen, die glatte Rinde erschwert Nesträubern den Aufstieg. Die oft dicken Buchenstämme bieten auch Schwarzspechten genügend Raum für große Höhlen. Das harte, dichte Holz zersetzt sich schnell sobald Pilze Fuß gefasst haben. Spechte haben es dann mit dem Bau nicht ganz so schwer und die Höhle vergrößert sich mit der Zeit von selbst, sodass auch Fledermauskolonien oder Eulen als Nachmieter Platz finden.

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Einheitlich gefärbt von blass-gelblich bis rosa-braun. Dunkelt durch Licht nur wenig nach. Bei älteren Bäumen teils rot- bis dunkelbrauner Kern, genannt "Rotkern".

Was kanns?
Buchenholz ist hart, glatt und robust. Dank homogener Struktur gut zu verarbeiten und zu behandeln. Nach dem Dämpfen sehr biegsam.

Wofür ist es geeignet?
Wegen der hohen Druckfestigkeit für Fußböden und Treppen. Aber auch für Möbel, Türen und Furniere. Seit Neuerem auch als Bauholz.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Stiel-Eiche (Quercus robur)

Rinde

In der Jugend glatt, später tiefrissig und grob.

Blatt

Länglich und tief gebuchtet.

Frucht

Eichel, die in einer Art Hütchen sitzt.

Eichenarten

Die einzelnen Eichenarten wie Trauben-und Stieleiche lassen sich anhand von Rinde, Blättern und Früchten meist gut unterscheiden.

Das Wuchsverhalten

Die Eiche (Quercus spec.) wächst im Gegensatz zur Buche eher langsam. Sie ist nicht so konkurrenzfähig gegen andere Baumarten, da sie als Lichtbaumart im Schatten nicht überleben kann und mit ihren leckeren Knospen gerne von Rehen und Rotwild gefressen wird.

Die Ökologie

Eichen sind die Superstars der Biodiversität. An keiner anderen Baumart finden sich so viele Arten, die sich so stark auf einen Baum spezialisiert haben. Alleine rund 180 Schmetterlings- und 1000 Käferarten siedeln auf Eichen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Alter, Struktur, Holzeigenschaften, Standortansprüche. Eichen haben sich Entwicklungsgeschichtlich früher als Gattung ausgebildet als z.B. Buchen. Viele Arten hatten damit schon länger Zeit sie kennen- und schätzen zu lernen. Mit einer Lebenserwartung von über 1000 Jahren ist über lange Zeit ein stabiler Lebensraum, der Verlässlichkeit und Sicherheit bietet, gewährleistet. Spezialisten wie Eremit (Juchtenkäfer) sind auf sich nur langsam verändernde Habitate angewiesen. Je älter ein Baum ist, desto wertvoller wird er aus ökologischer Sicht. Die rissige Eichenrinde wird noch rauer, bietet Versteckmöglichkeiten für Insekten, damit auch Jagdgebiet für Vögel. Rindenverletzungen, Astabbrüche sind Katastrophen für den Baum aber auch neue Strukturen und Lebensraumnischen für beispielsweise Pilzkonsolen die sich auf dem verwundeten Holz bilden, in denen sich wiederum pilzfressende Käfer ansiedeln. 

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Hellbraun bis mittelbraun. Jahrringe sind sichtbar.

Was kanns?
Eichenholz ist sehr hart und widerstandsfähig.

Wofür ist es geeignet?
Für Pfähle, die Teile ganzer Städte tragen wie etwa in Venedig oder Amsterdam. Für hochwertige Möbel oder Rahmenwerke, Türen, Treppen, Tore, Decken, Fenster sowie in Parkett- und Riemenböden.

Stiel-Eiche vs. Trauben-Eiche

In den vorherigen Abschnitten wurden beide Baumarten unter dem Überbegriff "Eiche" abgehandelt, da sie sich in vielen Dingen sehr ähneln. Es gibt jedoch auch kleine aber feine Unterschiede.

Merkmale:

Die Trauben-Eiche hat ungestielte Früchte, sie sitzen direkt am Zweig. Die Blätter haben hingegen einen langen Stiel. Bei der Stiel-Eiche ist es genau umgekehrt, die Eichel hat einen langen Stiel, das Blatt sitzt fast direkt am Zweig.

Standort:

Die Trauben-Eiche kommt vor allem in trockneren Gegenden vor, wohingegen die Stiel-Eiche mit Trockenheit nicht sehr gut klar kommt und vor allem in Gebieten mit guter Wasserversorgung (z.B Auwald) zu finden ist.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Fichte (Picea abies)

Rinde

In der Jugend kupferbraun, löst sich in kleinen rundlichen Schuppen ab. Im Alter grau-braun mit unregelmäßigen Schuppen.

Nadeln

1 - 2,5 cm lang, kantig, zugespitzt, steif und vor allem stechend.

Fichtenzapfen

Das sind die Zapfen, die man am Boden sammeln kann und oft für Tannenzapfen gehalten werden. Sie sind ca. 10 – 15 cm lang, 3 – 4 cm dick, zur Reifezeit bräunlich hängend und immer etwas harzig.

Das Wuchsverhalten

Die Fichte ist eine „schnelle“ Baumart. Sie hat leichte Samen, die schnell und weit fliegen, sodass sie sich schnell auf sauren Böden ansamen. Als Halbschatt-Baumart wächst sie auf den meisten Böden auch schnell in die Höhe. Mit zunehmendem Alter wächst sie auch schnell in die Breite. Aufgrund ihrer Holzeigenschaften lässt sie sich in der Regel zu guten Preisen als Bauholz verkaufen. Daher wurde sie intensiv in Deutschland angebaut und wurde lange auch als "Brotbaum" bezeichnet. Sie ist unsere häufigste Nadelbaumart. Die daraus entstandenen Monokulturen sind jedoch sehr instabil und damit anfällig für Schadereignisse, wie Sturmwürfe und Borkenkäferkalamitäten. Folgen mehrere Schadereignisse aufeinander, halten diese uns Förster ganz schön auf Trab, denn das Holz muss aufgearbeitet werden. Fallen dabei große Holzmengen auf einmal an, ist die Fichte nicht mehr ganz so lukrativ, denn die Sägewerke haben so viel Holz zur Verfügung, dass der Holzpreis sinkt.

Die Ökologie

Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist die Fichte nicht nur Rohstoff für die Holzindustrie sondern kann die Biodiversität durchaus bereichern. In bemessenen Anteilen bereichert Sie auch Waldgesellschaften in denen ursprünglich nicht heimisch war. In buchendominierten Wäldern finden Spechte in den Fichtenzapfen Nahrung, wenn Bucheckern unter einer Schneeschicht verschwinden. Die wintergrüne Krone bietet Unterschlupf und im Sommer können Bienen den speziell an Nadelbäumen vorkommenden Hongitau sammeln.

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Gelblich-weiß, matt glänzend, leichte Maserung.

Was kanns?
Fichtenholz ist weich, leicht, elastisch und tragfähig.

Wofür ist es geeignet?
Als Bau- und Konstruktionsholz. Im Innenausbau für Dachstühle, tragende Wände und Decken, aber auch für Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen, Treppen und Einbaumöbel.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)

Rinde

In der Jugend glatt und grau-gelb.

Rinde

Im Alter im unteren Stammbereich braunrote, tiefrissige und grobe Schuppen, im oberen Stammbereich die orange, dünne „Spiegelrinde“.

Nadeln

4-7 cm lang und blaugrün; im Bündel sind zwei Nadeln zusammengefasst.

Zapfen

Frische bis zu 8 cm lange, 3,5 cm breite grün-graue Zapfen im Frühjahr; reife braune Zapfen im Herbst.

Das Wuchsverhalten

Im Gegensatz zur Tanne braucht die Kiefer viel Licht zum Überleben. Als extreme Lichtbaumart ist sie noch weniger konkurrenzfähig als die Eiche. Die Kiefer wächst in der Jugend schnell in die Höhe. Im Alter wird sie nur langsam dicker, da sie von Natur aus eher eine kleine Krone ausbildet.

Die Ökologie

Die geschuppte, rissige Rinde bietet viele kleine Nischen zum Verstecken und das weiche Holz lässt sich von Käferlarven leicht durchbohren. Durch den Harzgehalt verwittert das Holz aber nur langsam. Einige Schmetterlingsarten haben sich speziell an die Kiefer angepasst, ihre Larven können auch die harzigen, wenig bekömmlichen Kiefernnadeln verdauen. An den Namen sieht man schon die Verbundenheit: Kiefernspanner, Kieferneule, Kiefernschwärmer. Einige Vögel schätzen Kiefernwälder als lichten Lebensraum. Tannenmeise, Haubenmeise oder der seltene Ziegenmelker fühlen sich hier als Leitarten wohl.

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Hell bis weiß, Kernholz gelblich bis rotbräunlich, dunkelt am Licht nach.

Was kanns?
Kiefernholz ist lange haltbar und äußerst tragfähig.

Wofür ist es geeignet?
Wegen guter Imprägnierbarkeit häufig für Türen, Fenster und Fassaden. Außerdem für Pfosten, Pfähle und Palisaden. Innen für Decken, Wände oder für Treppen und Fußböden.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der europäischen Lärche (Larix decidua)

Rinde

In der Jugend glatt und grün- bis graubraun, bald eine unregelmäßige dicke schuppige grau-braune Borke mit tiefen rot-braunen Furchen.

Nadeln und Zapfen

Die Nadeln sind büschelweise, beim Austrieb hellgrün, später dunkeln sie nach. Die Zapfen sind 5-10 cm lang, frisch sind sie grün, ältere Zapfen sind braun.

Das Wuchsverhalten


Die Lärche verliert als einziger heimischer Nadelbaum im Herbst ihre Nadeln. Wie die Kiefer ist die Lärche eine extreme Lichtbaumart. Größere Freiflächen besiedelt sie daher gerne und das zudem sehr schnell, weil ihre Samen weit fliegen können. Nach dem Keimen des Samens wächst sie schnell in die Höhe. Mit zunehmendem Alter muss man der Lärche allerdings auf Grund ihres hohen Lichtbedürfnisses in der Krone helfen, da andere Baumarten schnell zur Konkurrenz werden.

Die Ökologie

Lärchen stammen ursprünglich aus den Alpen und haben dort ihre natürlichen Vorkommen. Sie schätzen kühle Temperaturen und kommen mit rauem Wetter und Schnee sehr gut zurecht. Nach den Eiszeiten war sie auch weit im Flachland verbreitet, bevor sich Laubbäume dort ausgebreitet haben. In Zeiten des Klimawandels mit höheren Temperaturen ist die Zukunft der Lärche äußerst ungewiss. Obwohl die Lärche nur einen sehr geringen Anteil der Waldfläche einnimmt, sind Lärchenbestände pilzreich und beherbergen eine reichhaltige Insektenfauna. Von den vorkommenden Arten sind nur wenige eng an Lärchen gebunden. Das heißt, sie wird von verschiedenen Arten oft besucht, aber nur wenige sind auf sie angewiesen. Borkenkäfer haben Lärchen auch zum Fressen gerne konnten sich aber bisher nicht so stark vermehren wie an Fichten.

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Äußeres Holz gelblich. Inneres Kernholz rötlich oder orangebraun. Dunkelt durch Licht nach. Deutliche Maserung.

Was kanns?
Lärchenholz gilt von Natur aus als extrem dauerhaft und beständig. Zudem ist es sehr hart und schwer, aber dennoch gut zu verarbeiten.

Wofür ist es geeignet?
Für Erd-, Brücken- und Wasserbau. Als Bau- und Konstruktionsholz außen und innen. Im Hausbau für Haustüren, Fenster, Garagentore und für Verkleidungen von Balkonen. Innen für Küchenmöbel, aber auch für Parkett- und Dielenböden oder Wandverkleidungen und Fenster.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Esche (Fraxinus excelsior)

Rinde

Grau-braun, in der Jugend glatt, später tief längsrissig.

Blatt

Besteht aus einzelnen Fiederblättern deren Blattrand gesägt ist. An der Spitze sitzt ein einzelnes Fiederblatt.

Frucht

Flacher, länglicher Flügel, der den Samen umschließt. Die Früchte haften zu mehreren an den Zweigen. (Bild: C.Wolf)

Das Wuchsverhalten

Die Esche gehört zu den Lichtbaumarten. Demnach kann sie sich auf dem dunklen, von anderen Bäumen beschatteten Waldboden kaum verjüngen. Sie braucht größere Lücken im Wald, in die viel Licht einfällt, um zu einem großen Baum heranwachsen zu können. Zudem benötigt sie nährstoffreiche Böden und eine gute Wasserversorgung. Die Esche gehört zu den typischen Vertretern des Auwaldes.

Passen alle Umweltbedingungen kann der Baum eine Höhe von bis zu 40 m und ein Alter von 250 Jahren erreichen.

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Hell, teils gestreift, Jahrringe sichtbar. Bei alten Bäumen olivbrauner Farbkern.

Was kanns?
Eschenholz ist schwer, hart, gleichzeitig elastisch und zäh.

Wofür ist es geeignet?
Unter anderem für Fußböden, Treppen, Möbel, Leitern und Werkzeugstiele.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Pappel (Populus spec.)

Blatt - Zitter-Pappel

rundlich, gezähnter Blattrand (Bild: M.Lang)

Rinde (jung) - Zitter-Pappel

glatt, braun-silbrig, mit kleinen rautenförmigen Rissen (Bild: M.Lang)

Rinde (alt) - Zitterpappel

tief längsrissig (Bild: M.Lang)

Rinde (alt) - Silber-Pappel

Blatt - Silber-Pappel

Das Wuchsverhalten

Pappeln (Populus spec.) sind absolute Pioniere. Sie besiedeln entstandene Freiflächen sehr schnell und das nicht nur mit Hilfe ihrer Samen. Die Pappel bedient sich hierbei gerne auch sogenannter "Wurzelbrut". Aus ihren Wurzeln können neue kleine Bäume in die Höhe wachsen, so muss für die Vermehrung nicht erst neuer Samen am Baum reifen und im Boden keimen.

Auf Grund ihrer Widerstandskraft und ihres schnellen Wachstums ist die Pappel ein beliebter Baum in Parks und Gärten.

Im Auwald ist vor allem die Schwarz-Pappel (Populus nigra) häufig anzutreffen. Sie gehört zu den Vertretern der Hartholzaue, braucht also nährstoffreiche Böden und eine gute Wasserversorgung und verträgt ab und an auch Überflutungen ihrer Wurzeln. Aber auch Silber-Pappel und Zitter-Pappel sind hier zu finden.

Die Ökologie

Auch wenn Pappelholz in der Holzindustrie wenig Anklang findet, bemühen sich Förster um den Erhalt der teils seltenen Arten. Aus Ökologischer Sicht wird es von Vögeln und Schmetterlingen in herausragender Weise geschätzt. Die hoch aufragende Wuchsform alter Riesen mit breiter Krone lädt die Vogelarten des Auwaldes zu einem Besuch ein. Viele bleiben zum Brüten gleich da. Fischadler, Storch und Co. nutzen die weitausgreifenden, fast waagrechten Äste zur Anlage ihrer Horste. Singvögel umschwirren die obere Krone auf der Suche nach zarten Knospen oder Insekten. Manch Insekt versteckt sich auch in der tief-rissigen Rinde. Als jugendliche Raupen nutzen zahlreiche Schmetterlingsarten die leicht bekömmlichen Blätter als Futter - im Gegensatz zu Eiche oder Walnuss enthalten Pappelblätter kaum Bitterstoffe als Schutz gegen Fraß. Erwachsene Falter treffen sich zum Liebesspiel oben auf der Baumspitze, Schmetterlingskundler nennen dies „tree topping“.

Die Holzeigenschaften

Ihr Holz ist hell, realtiv weich und leicht. Aus Pappel werden häufig Streichhölzer hergestellt, kleine Holzkisten oder Funier.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Feld-Ulme (Ulmus minor)

Rinde

An jungen Bäumen starke Korkleisten, später längsrissige braune Rinde.

Blatt

Blattrand gesägt.

Blatt

Blattansatz schief (eine Seite des Blattes setzt weiter unten am Stiel an als die andere).

Das Wuchsverhalten

Wie die meisten unserer Auwald-Bäume bevorzugt auch die Feld-Ulme nährstoffreiche Böden. Bei guten Wuchsbedingungen kann sie eine Höhe von bis zu 30 m erreichen. Mit ihrem Wurzelsystem, das tief in den Boden reicht, kann sie sich fest verankern. Dies verleiht nicht nur ihr bei Stürmen Stabilität, sondern gibt auch den Bäumen in der näheren Umgebung besseren Halt. Die Feld-Ulme gehört zu den Halbschattbaumarten. Man kann sie also im Schatten alter Bäume pflanzen. Sterben die großen Bäume ab, steht die Feld-Ulme schon parat, um ihren Platz einzunehmen.

Die Ökologie

Feld-Ulmen sind leider selten geworden. Seit über 100 Jahren grassiert bereits das Ulmensterben in Deutschland, seit den 1960er Jahren in einer neuen Welle. Ausgelöst durch einen eingeschleppten Pilz werden der Ulme die Leitungsbahnen abgeschnürt, bis sie schließlich abstirbt. Komplize ist hierbei der Ulmensplintkäfer, eigentlich ein harmloser Borkenkäfer an Ulmen. Am Körper anhaftende Pilzsporen überträgt er von Ulme zu Ulme. Die todbringenden Pilzsporen fliegen mit ihm von Baum zu Baum. Weit verstreut, versteckt wachsende Bestände findet der Käfer nicht, so konnten einige Ulmen bis heute überleben. Ulmen beherbergen ein außerordentlich artenreiches Spektrum an Käfern. Forscher aus Dänemark weißen fast 400 verschiedene Arten an der Ulme nach. Manch ulmenliebender Schmetterling trägt diese im Namen: der Ulmenzipfelfalter.

Die Holzeigenschaften

Das Holz der Feld-Ulme mit seinem schokobraunen Kern ist eines der schönsten heimischen Hölzer und sehr beliebt bei Möbel- und Furnierherstellern. Auch für Parkettböden oder Musikinstrumente wird das Holz gerne verwendet.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale des Wildapfel (Malus sylvestris)

Blatt

Eiförmig, Rand fein gesägt

Rinde

graubraun, blättert im Alter Schuppenartig ab

Frucht

Kleine, grüne Äpfel

Das Wuchsverhalten

Der Wildapfel braucht viel Licht und Wärme um zu wachsen. Am wohlsten fühlt er sich auf nährstoffreichen Böden, wie sie z.B. im Auwald zu finden sind. Er wird ca. 10 m hoch, wobei die Krone, wie bei vielen Speiseäpfeln, tief unten am Stamm beginnt und sich dann sehr stark verzweigt. Am häufigsten ist er an Waldrändern zu finden, jedoch auch an besonnten Stellen in Laubwäldern oder im Auwald.

Die Ökologie

Nach der weißen Apfelblüte bilden sich kleine Äpfel als Frucht. Wildäpfel sind gelblich mit schrumpeliger Haut, sie sind essbar aber sehr sauer mit einem hohen Gerbsäuregehalt. Er bereichert den Speiseplan vieler Waldbewohner als eine der wenigen Obstsorten im Wald. Der Wildapfel gehört zu den seltensten Baumarten in Bayern.

Die Holzeigenschaften

Das Holz des Wildapfels hat einen braun-roten Kern und ist von hellem Holz umgeben. Ein einzelner Wildapfel bietet auf Grund seiner tief ansetzenden Krone nur wenig verwertbares Holz, zudem wächst der Stamm sehr langsam. Dies macht das Wildapfel-Holz zu einer echten Seltenheit. Meist wird es zur Zierde für kleine Schnitzereien oder speziell angefertigte Möbel verwendet.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale des Feld-Ahorn (Acer campestre)

Rinde

braun-grau, korkartig, rissig.

Rinde

Typisch bei jungen Pflanzen sind die braunen Korkleisten an den Zweigen.

Blatt

Fünflappiges Blatt (wie Bergahorn), aber mit stark abgerundeten Spitzen.

Frucht

Die beiden "Flügel", an deren Ende der Samen sitzt, stehen in einem Winkel von 180° zu einander (bei Berg-Ahorn 90°). (Bild: C.Wolf)

Das Wuchsverhalten

Der Feld-Ahorn (Acer campestre) ist eine Lichtbaumart. An schattigen, dunklen Stellen ist er kaum zu finden. Er benötigt weniger Wasser als der Berg-Ahorn, aber ebenfalls einen lockeren Boden. Häufig kommt er an Wald- oder Feldrändern vor.

Oft hat es den Anschein, als sei der Feld-Ahorn mehr ein Strauch als ein Baum, wenn die vielen kleinen Stämmchen heckenähnlich aus dem Boden treiben. Er kann jedoch bis zu 20 m hoch werden und einen stattlichen Stamm mit runder Krone ausbilden.

Die Ökologie

Wie der Bergahorn spendet der Feldahorn in der Blütezeit Insekten reichlich Nektar. Im weiteren Jahresverlauf dienen seine Samen zahlreichen Vögeln und Säugetieren wie Eichhörnchen als Nahrung. Seine besondere ökologische Bedeutung findet sich in seiner Eigenschaft als Baum in Hecken und Waldrändern. Als eher buschig wachsender Baum hat er hier seine Nische gefunden. Er bietet Vögeln Schutz und Platz zum Nisten als wichtiges Bindeglied zwischen Sträuchern und großen Waldbäumen.

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
gelblich, ohne farbigen Kern

Was kanns?
Das Holz ist sehr hart und doch gleichzeitig elastisch; alte Stämme weisen oft eine besondere Maserung auf.

Wofür ist es geeignet?
Möbel, Axtstiele, Musikinstrumente

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale des Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Rinde

Braun bis grau-braun, anfangs glatt, später lösen sich Teile der Rinde in flachen Schuppen ab.

Blatt

Fünf-lappiges Blatt, bei dem die einzelnen Spitzen abgerundet sind.

Das Wuchsverhalten

Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) zählt zu den Halbschatt-Baumarten. Er braucht demnach etwas mehr Licht als die Tanne, aber nicht ganz so viel wie beispielsweise die Kiefer. Am liebsten wächst er auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden mit einer guten Wasserversorgung. Bei Extrembedingungen wird er jedoch zum echten Überlebenskünstler: An Geröllhängen schafft er es, trotz Steinen, die immer wieder von oben den Hang herunter rollen, in die Höhe zu wachsen und sich fest mit seinen Wurzeln im Boden zu verankern.

Der Stamm wächst gerade nach oben und bildet eine rundliche Krone aus, so erreicht der Berg-Ahorn eine Höhe von bis zu 35 m. 

Die Ökologie

Der Bergahorn trägt als wichtige Mischbaumart zur biologischen Vielfalt unserer Wälder bei. Die Früchte des Bergahorns dienen über 20 Vogelarten zur Ernährung, darunter Kleiber, Meisenarten, Kernbeißer und Finken. Vögel und Mäuse ritzen gelegentlich die Rinde des Bergahorns an, um an den zuckerhaltigen Frühjahrssaft zu gelangen. Im Frühjahr spenden die Ahornblüten den Bienen ausgiebig Nektar, aber auch weitere Insekten erfreuen sich an der Blütenpracht.

Die Holzeigenschaften

Wie sieht's aus?
Sehr hell, fein, gleichmäßig, Jahrringe sichtbar.

Was kann's?
Ahornholz ist elastisch und zäh. Seidenartig glänzende Oberfläche (wenn gehobelt).

Wofür ist es geeignet?
Für Treppen und Fußböden. Als Furnier und Massivholz für Möbel, insbesondere Tischplatten von Wirtshaustischen.

Waldbau

Waldbau ist die Kunst der Förster durch sanfte Eingriffe den Wald zu gestallten, damit er die gewünschten Fuktionen wie z.B. Hochwasserschutz, Holzproduktion oder Trinkwasserspende optimal erfüllen kann. In Naturwäldern findet kein Waldbau mehr statt. Alle Wälder die wir heute hier sehen sind durch jahrzehnte- bis jahrhundertelangen Waldbau entstanden.

Waldtiere

Die faszinierenden Bewohner des Waldes stecken voller Geheimnisse. Ein paar davon wollen wir für Sie lüften.

Nächtliche Jäger

An den Rändern dieser wilden Wälder, knapp über der Wasseroberfläche oder über den Baumkronen ist auch bei Einbruch der Nacht ganz schön was los. Doch wer ist hier zu so später Stunde unterwegs? Es sind Mütter auf Jagd….

Doch welche Mutter geht nachts regelmäßig auf die Jagd und lässt ihre Kinder schon mal allein oder in der Obhut der Nachbarin?  An die Fledermausweibchen haben Sie bei dieser Frage sicher nicht gedacht. Doch diese Tiere haben ein komplexes, bisher nur teilweise erforschtes Sozialverhalten. Schon vor über 50 Millionen Jahren eroberten die Fledermäuse den Luftraum. Durch die nachtaktive Lebensweise entgingen sie der Nahrungskonkurrenz durch die Vögel. Um sich in der Dunkelheit zu orientieren und Beute zu machen waren Ultraschall und Echoortung die Lösung der Evolution. 

24 unterschiedliche Arten leben in Bayern, die Hälfte davon zählt zu den gefährdeten Arten. Viele Fledermausarten benötigen Waldstrukturen z. B. für den Bezug ihrer Sommerquartiere sowie für die Jagd auf Insekten.

Sommerquartiere

Im Sommer bringen die Fledermausweibchen ihre Jungen in sogenannten Wochenstuben zur Welt und ziehen sie dort gemeinsam groß. Genutzt werden hierfür zum Beispiel alte Spechthöhlen. Nachts fliegen sie von dort teilweise bis zu 20 km weit in ihre Jagdreviere.

Als Schlafquartiere der fliegenden Säuger dienen in der warmen Jahreszeit Baumhöhlen, abstehende Rindenplatten oder auch Spalten in Baumstämmen. Welcher Platz bevorzugt wird, hängt von der jeweiligen Fledermausart ab. In Wäldern, in denen solch natürliche Strukturen noch Mangelware sind, werden von den bayerischen Staatsforsten Fledermauskästen aufgehängt, die den Tieren einen Unterschlupf für den Tag bieten. Auf der Wanderung ist der ein oder andere Fledermauskasten zu entdecken! 

Winterquartiere

Während ihres Winterschlafs, der bis zu fünf Monate dauern kann, benötigen Fledermäuse feuchte, frostfreie, ungestörte Plätze, wie natürliche Höhlen, Felsenkeller oder Dachböden. Um dorthin zu kommen, nehmen sie sogar Flugdistanzen von mehreren hundert Kilometern auf sich. Um Energie zu sparen, senken die Tiere im Winterquartier ihre Körpertemperatur bis auf ca. 5 Grad ab, Herzschlag und Atemfrequenz verlangsamen sich und der Stoffwechsel wird stark reduziert.

Der Specht

Mittelspecht

All die Mühe, um ein schönes Heim für sich und seine Familie zu erschaffen, um mit Trommelwirbel zu beeindrucken oder um nach Nahrung zu suchen. Diese findet er vor allem an Totholz. Sicher auch ein Grund, warum er sich in den Naturwäldern nördlich und südlich der Donau so wohl fühlt. Von den über 200 bekannten Spechtarten können Sie hier bei Wanderung unter anderem Grünspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, Buntspecht, Mittelspecht und Kleinspecht entdecken. Die mächtigen Stämme der alten Pappeln, Eschen und Eichen sind ein geradezu idealer Lebensraum für diese Tiere. Hier lässt es sich hervorragend wohnen, brüten, fressen und natürlich auch klopfen.

Gemütliches Heim

Spechte haben einen langen Atem. Wer schon mal Gelegenheit hatte, einen Specht bei der Arbeit zu beobachten, weiß was wir meinen. Mit bis zu 20 Schlägen pro Sekunde werkeln die Energiebündel an den Bäumen herum. Wo es sich hohl anhört, wird gehämmert. Denn Hohlräume sind ein Indiz für leckere Insekten. Außerdem ist es für den Specht einfacher, Höhlen in angefaultes Holz zu hämmern. Eine kuschelige Höhle kann für ein geordnetes Familienleben Gold wert sein. Davon singt nicht nur der Specht ein Lied. Auch Dohlen, Fledermäuse, Kleiber oder Siebenschläfer sind zufriedene Nachmieter in leerstehenden Spechtbehausungen. Welcher Nachmieter sich in welcher Höhle wohlfühlt, bestimmt die Spechtart, denn diese legt Größe, Lage und Haltbarkeit der Höhle fest.

Gibt’s da keine Gehirnerschütterung?

Es grenzt an ein Wunder, dass die Baumhacker keinen Brummschädel bekommen vom intensiven Hämmern. Die Evolution hat nach ein paar Millionen Jahren Entwicklungsarbeit für das Problem eine gute Lösung hervorgebracht: Ausgeprägte Muskeln um den Schnabel dienen als Stoßdämpfer. Darüber hinaus sitzt das Gehirn recht starr im Schädel. Spechte haben wenig Hirnwasser. Beim Menschen dagegen schwimmt das Gehirn im Hirnwasser und kann bei abrupten Bewegungen erschüttert werden.

Workaholic

Wenn Spechte arbeiten, dann konzentriert, ausdauernd und kraftvoll. Ein paar Sekunden hämmern, dann kurz den Schnabel halten und schauen, ob sich was Größeres in Fressabsicht nähert. Falls ja: Fersengeld geben. Falls nein: Luftholen und weiterhämmern. Den lieben langen Tag geht das so, werktags genauso wie an Sonn- und Feiertagen. Die 40-Stunden-Woche hat die Evolution bei den Spechten noch nicht eingeführt. Lange Arbeitstage haben alle der gut 200 verschiedenen Arten, die unter dem Oberbegriff „Specht“ firmieren, gemeinsam.

Gasthaus zum toten Baum

Wer viel schafft, hat abends einen gesunden Appetit. Bei Spechten beliebt ist das Gasthaus zum toten Baum. Oder anders ausgedrückt: Totholz. Liegendes oder stehendes Totholz ist voller Leben. Hier kreucht und fleucht es, dass es eine wahre Pracht ist. Für Insekten sind tote Bäume der ideale Lebensraum. Größere Holzstücke sind regelrechte Wohnbauprojekte für Kleinlebewesen, was wiederum den Specht freut.

Specht ist nicht gleich Specht

Mittelspecht

Etwas kleiner als der Buntspecht mit rotem Scheitel und rotem Steiß. (Bild: A.Ebert)

Kleinspecht

Kleinster europäischer Specht. Scheitel des Männchens rot, Weibchen hat schwarzen Scheitel. Keine Rotfärbung an Unterschwanzdecke und Bauch. (Bild: A.Ebert)

Urwaldbewohner

Hinter dem Begriff "Specht" stecken viele verschiedene Arten, die auf unterschiedliche Lebensräume spezialisiert sind. Mittel- und Kleinspecht sind typische Urwaldbewohner. Sie brauchen Bäume mit einer groben, tief rissigen Rinde, in deren Spalten sie nach Insekten suchen. Der Kleinspecht zimmert seine Höhlen gerne in weiches Holz, deshalb ist er häufig im Auwald anzutreffen. Hier findet er bei Pappeln und Weiden zahlreiche Möglichkeiten, um sich ein gemütliches Heim zu schaffen. Der Mittelspecht hingegen hämmert seine Wohnung bevorzugt in Eichenstämme, so ist auch er häufig in den lichten Auwäldern mit zahlreichen alten Eichen zu finden.

(Bild: K.Schmidt)

(Bild: K.Schmidt)

Von Räubern und Banditen

Der Rotmilan lässt sich am besten im Flug erkennen, denn er ist der einzige unserer heimischen Greifvögel mit einem tief gegabelten Stoß. Sein rostrotes Gefieder mit dem grau-weißen Kopf ist ebenfalls ein typisches Merkmal. 

Als Brutplatz bevorzugt der ca. Mäusebussard-große Vogel hohe Laubbäume, in deren Krone er seinen Horst baut. Dieser ist auch vom Boden aus ganz leicht zu erkennen: zwischen den Zweigen baut er Müllreste, Plastikfetzen und Fell mit ein. Nun heißt es Eier legen (ca. 3 Stück), brüten und Jungen großziehen. Im Herbst zieht ein Teil der Population nach Südwesteuropa, um dort den Winter zu verbringen. Rotmilane, in deren Brutgebiet die Winter eher mild sind und ausreichend Nahrung vorhanden ist, verbringen dort das ganze Jahr.

Von einem Greifvogel würde man eigentlich erwarten, dass er ein exzellenter Jäger ist, doch beim Rotmilan ist das nicht der Fall. Doch er muss trotz seiner fehlenden Jagdkünste nicht hungern, er räubert sich sein Essen von Falken, Bussarden oder auch Adlern. Gibt es dort nichts zu holen sucht er die Wasseroberfläche von Flüssen und Seen nach verendeten Fischen ab, die er auflesen und verspeisen kann. Ab und an sind die elegant anmutenden Vögel auf Mülldeponien bei der Futtersuche zu beobachten.

(Bild: A.Ebert)

Zu Gesicht bekommt man den Vogel mit dem leuchtend gelben Gefieder nur selten. Seine Rufe sind jedoch oft in den Wäldern entlang der Donau zu hören. Der Pirol ist ein typischer Bewohner der Weich- und Hartholzauen. Er baut sein Nest in die Kronen von Laubbäumen, vor allem Eichen und Pappeln und legt dort im Juli ca. 4 Eier. Er gehört zu den Zugvögeln und verbringt den Winter in Afrika.

Durch den stetigen Rückgang von naturnahen Auwäldern und Insekten (seiner Hauptnahrung) steht der Pirol mittlerweile auf der Vorwarnliste der gefährdeten Vogelarten Deutschlands. Der Schutz seines Lebensraumes, wie hier im Naturwald entlang der Donau, sichert den Lebensraum für diesen besonderen Waldbewohner.

(Bild: K.Schmidt)

Der Name ist Programm

Das kann man bei diesem Greifvogel mit den leuchten gelben Augen definitiv sagen! Der Wespenbussard ernährt sich hauptsächlich von Wespenlarven. Hierfür hat er ganz spezielle Scharrfüße, mit denen er die Wespennester ausgraben kann. Seine Krallen sind viel weniger stark gekrümmt als die der anderen Greifvögel, denn mit krummen Krallen lässt es sich nur sehr schwer graben. Die Waben nimmt er in der Aufzuchtzeit seiner Jungen mit zum Horst, um die Larven zu verfüttern.

Der Wespenbussard gehört zu den Zugvögeln. Die Zeit von April bis September verbringt er bei uns, im Herbst legt er die weite Strecke bis nach Afrika zurück, um dort zu überwintern.

Edelstein der Lüfte

Der kleine Prachtkerl mit der schillernd blauen Oberseite und dem braunen Bauch zählt zu unseren Leitarten. Dort, wo er zu finden ist, müssen die kleinen Bäche und Seen eine ausgezeichnete Wasserqualität haben und reich an kleinen Fischen sein. Durch die hohen Ansprüche, die der Eisvogel an seinen Lebensraum stellt, wird er bei uns immer seltener und steht mittlerweile auf der roten Liste. Hier in den Donauauwäldern mit den zahlreichen Altwasserarmen ist er jedoch des Öfteren anzutreffen. Also halten Sie die Augen offen bei einem Spaziergang durch den Naturwald!

Farbenpracht zur Tarnung

Was sich eigentlich zu widersprechen scheint macht doch tatsächlich Sinn! Der leuchtend blau und rot-braun gefärbte Vogel ist perfekt getarnt. Die sein schillerndes Rückenfieder lässt ihn bei seiner Jagd nach kleinen Süßwasserfischen mit der Farbe des Wassers verschmelzen und macht ihn so für seine Fressfeinde aus der Luft nahezu unsichtbar. Sitzt er auf einem Ast in den Bäumen so tarnt ihn das rot-braune Bauchgefieder.

Ähnlich und doch verschieden

(Bild: K.Schmidt)

(Bild: K.Schmidt)

(Bild: K.Schmidt)

Woher beide Arten ihren Namen haben ist unschwer zu erraten. Rot- und Blaukehlchen sind ca. so groß wie ein Spatz und jagen mit ihrem feinen schwarzen Schnabel über der Bodenoberfläche nach Insekten, auch Beeren stehen mit auf ihrem Speiseplan. Sie sind sehr stimmbegabt und beginnen schon vor der Morgendämmerung mit ihrem Gesang, oft sind sie bis in die Nacht hinein zu hören. Doch bei allen Gemeinsamkeiten gibt es auch einige große Unterschieden zwischen den "Kehlchen".

Das Rotkehlchen

Er ist ein häufiger Bewohner unserer Gärten, sofern dort genügend Sträucher als Versteck- und Brutmöglichkeit zu finden sind. Der zutrauliche Vogel nähert sich uns Menschen oft bis auf wenige Meter und hofft dort Insekten zu finden, die von dem großen Säugetier aufgewirbelt werden.

Hält der Frühling bei uns Einzug, beginnen die Weibchen emsig mit dem Nestbau. Aus den vier bis fünf Eiern schlüpfen schon nach ca. zwei Wochen die Jungen. Sind diese ausgeflogen wird es bei Herrn und Frau Rotkehlchen nicht ruhiger, denn es wird ein zweites Mal gebrütet. 

Auch im Winter lassen sich die neugierigen Vögel bei uns beobachten, denn sie sind sogenannte "Standvögel". Das heißt sie verbringen auch die kalte Jahreszeit in ihrem Brutgebiet. Vielleicht entdecken Sie sie ja an Ihrem Vogelhäuschen!

Das Blaukehlchen

Das Blaukehlchen bekommt man wesentlich seltener zu Gesicht als seinen Namensvetter. Dies liegt an den stark unterschiedlichen Lebensräumen der beiden. Das Blaukehlchen bevorzugt feuchte Gebiete wie Moore und Auwälder. Zudem verbringt es nur die Sommer bei uns, im Winter zieht es nach Afrika oder Indien.

Kehrt es im Frühjahr zurück, baut auch hier das Weibchen allein das Nest, in das es ca. sechs Eier legt. Im Vergleich zum Rotkehlchen brüten nicht alle Blaukehlchen zweimal pro Jahr, sondern nur einzelne Unterarten.

Im Donauauwald zwischen Neuburg und der Lechmündung wurden bei Kartierarbeiten rund 15 Brutpaare festgestellt. Gehen Sie also mit offenen Augen durch den Wald, vielleicht entdecken Sie einen dieser wunderschönen Vögel mit der blauen Kehle!

(Bild: A.Ebert)

(Bild: K.Schmidt)

Was schwimmt denn da auf dem Wasser? Etwas größer als eine Stockente und mit einem schmalen langen Schnabel, der an der Spitze hakenförmig nach unten gekrümmt ist - das muss ein Gänsesäger sein! Die Weibchen lassen sich von den Männchen durch die Färbung des Kopfes unterscheiden: Brauner Kopf - Weibchen, schillernd grüner Kopf - Männchen.

Eigentlich würde man von so einem Tier als Brutplatz ein Nest auf dem Boden zwischen Gras oder Schilf erwarten, doch der Gänsesäger bezieht gerne Baumhöhlen. Hier legt das Weibchen ca. zehn Eier, aus denen nach rund 30 Tagen Brutzeit die Jungen schlüpfen. Mit nur wenigen Tagen springen sie aus der gemütlichen Baumhöhle und beginnen ihr Leben auf dem Wasser.

Da sich Gänsesäger vor allem von Fisch ernähren benötigen sie, wie der Eisvogel, klare und fischreiche Gewässer mit alten Höhlenbäumen zum brüten in Ufernähe. Diese Bedingungen erfüllt unser Naturwald voll und ganz! Derzeit leben hier ca. 10 Brutpaare. Bei der Jungenaufzucht im Mai und Juni lässt sich die ein oder andere Gänsesägermutter mit ihren Jungen beobachten.

 

(Bild: K.Schmidt)

(Bild: K.Schmidt)

Schick mit roten Hosen und Bartstreif

Alle Falken weisen einige ganz typische Merkmale auf:

  • Der Bartstreif: Ein dunkler Streifen, der sich zwischen Auge und Schnabel ein Stück weit nach unten zieht.
  • Der Falkenzahn: Eine Art spitze Ausformung an beiden Seiten des Schnabels.
  • Die Haltenoppen: Alle Falken jagen Vögel und fangen ihre Beute in der Luft. Damit ihnen diese nicht so leicht wieder entwischen kann haben sie an den Fängen kleine Noppen, mit denen sich die Beute gut festhalten lässt.

Der Baumfalke hat zudem sogenannte "rote Hosen", das Gefieder an seinen Beinen ist auffällig rostrot gefärbt. Der ca. 30 cm große Vogel ist ein sehr geschickter, schneller und wendiger Jäger, der Mauersegler und Schwalben ohne Probleme in der Luft erbeutet.

Wie alle Falken baut auch er keinen eigenen Horst, sondern nutzt beispielsweise alte Krähennester zum Brüten. Aus den zwei bis vier Eiern schlüpfen nach vier Wochen die ganz weißen Jungen im Juni. Nun muss es schnell gehen, Federn wechseln, fliegen üben und im August / September geht es dann auf die erste große Reise übers Meer nach Südafrika zum Überwintern. 

Die Unke mit der warzigen braunen Oberseite und dem leuchtend gelben Bauch zählt zu den stark gefährdeten Arten und ist deshalb streng geschützt. Sie ist auf periodisch austrocknende Wasserstellen angewiesen, die so frei von Konkurrenz sind. Libellenlarven beispielsweise, die sich räuberisch auch von jungen Gelbbauchunken ernähren, brauchen drei Jahre um sich zu entwickeln und können in Gewässern, die mehrmals im Jahr austrocknen, nicht überleben - dies nutzt die Gelbbauchunke!

Droht Gefahr streckt sie dem Angreifer ihren in Warnfarben gefärbten Bauch entgegen.

Naturschutz

Vielfalt wohin das Auge reicht, auch in Sachen Naturschutz!

Naturschutz im Staatswald

(Bild: M.Hertel)

Mittelspecht an Totholz

Ringelnatter (Bild: M.Lang)

Diptam (Bild: M.Lang)


Ein Mosaik unserer Wälder

Von lichteren Nadelholzwäldern über naturnahe ältere Mischwälder bis hin zu geschlossenen, alten Laubbaumbeständen ist im Bayerischen Staatswald alles zu finden. Ergebnis ist ein wunderschönes Mosaik aus vielfältigen Strukturen, welche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten sowohl Licht und Wärme als auch Schatten und angenehme Kühle spenden.

Leitarten – Fühlst Du dich wohl, geht es mir auch gut!

Wasserfledermaus


Es gibt besonders interessante und seltene Arten in unseren Wäldern - Fledermäuse, Spechte & Co. Sie haben sehr hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und stehen repräsentativ für bestimmte Strukturen und Waldtypen. Passt der Lebensraum für eine der Leitarten, fühlen sich automatisch auch viele weitere, weniger anspruchsvolle Arten, wohl. So ist die Leitart für die Förster eine gute Orientierungshilfe: Verbessern sie mit bestimmten Naturschutzmaßnahmen den Lebensraum für die Leitart, helfen sie damit automatisch auch vielen weiteren Arten.

Biotopbaum - von Schlafplatz bis Supermarkt alles dabei!

Biotopbäume sind lebende Bäume, mit ökologisch wertvollen Merkmalen wie Höhlen, Spalten, Baumpilzen und morschem Holz. Liegt der Holzkörper erst einmal offen, führen Feuchtigkeit, Bakterien und Pilze dazu, dass das Holz langsam fault und sich weitere Lebensraum-Nischen bilden. Diese Strukturen sind für viele Lebewesen sehr wichtig. Sie bieten Brutplätze für Specht, Hohltaube und viele andere Vögel. In Rindenspalten schlafen tagsüber Fledermäuse. In dem Holz, das sich gerade zersetzt, wimmelt es nur so von Insekten, die sich der Specht schmecken lässt! Auch seltene Pilze finden an Biotopbäumen ein wertvolles Habitat.

Das Ziel der Försterinnen und Förster ist es, zehn Biotopbäumen pro Hektar im bewirtschafteten Staatswald zu erreichen. Solange von ihnen keine Gefahren für unsere Mitarbeiter und Waldbesucher ausgehen, dürfen diese besonderen Individuen im Wald stehen bleiben, bis sie von selbst zerfallen und zu Totholz werden. 

Lebensraum für alle!

Habitat für Vögel, Fledermäuse, Käfer, Pilze und viele weitere Lebewesen (Bild: M. Lang)

Gemütliches Heim – nur für den Specht?

Die Höhlen in den Bäumen selbst können meist nur Spechte bauen. Sie nutzen ihre Höhlen so lange, bis sie ihnen innen zu faul werden oder bis die jungen Bäumchen am Stamm des Höhlenbaumes ca. 5 bis 6 m Höhe erreicht haben. Denn über die Äste kommt der Baummarder leichter an die Specht-Wohnung heran und gefährdet so die Aufzucht der Jungen.

Ist der Specht erst einmal ausgezogen, gilt es für mehr als 50 Arten, die selbst keine Höhlen bauen können, möglichst schnell einzuziehen, denn die Höhlen sind heiß begehrt. Zu den Folgenutzern gehören z. B. Dohle, Hohltaube, Raufußkauz, Bilche, Hornissen etc.

Bei so vielen Nachmietern wird klar, warum der Specht mit seinen Höhlen in unseren Wäldern so besonders wichtig und erhaltenswert ist. Erkennbare Höhlenbäume werden daher von uns Förstern möglichst dauerhaft markiert und nicht mehr genutzt.

Doch woran erkennt man, wer im Frühjahr und Sommer die Höhle bewohnt?

Ganz genau kann man das nur sagen, wenn man auch das Tier selbst entdeckt oder wenn man im Rahmen der Forschung über spezielle Kameras das Höhleninnere beobachtet. Ein Merkmal, welches allerdings für die Nutzung durch den Schwarzspecht spricht, ist der Umriss der Höhle. Auf dem Foto der Buche mit der Höhle sieht man, dass der Umriss hellbraun und damit frisch ist.

Das bedeutet nicht, dass die Höhle erst dieses Jahr gebaut wurde, jedoch wurde zumindest erneut an ihr herumgehämmert. Der Specht hat die berühmte „Abtropfkante“ erneuert – eine Ausbuchtung an der Unterseite der Höhle. Regenwasser kann somit nicht von oberhalb der Höhle in die Höhle hineinlaufen – sie bleibt trocken und sauber. Ganz schön schlau, der Schwarzspecht!

Totholz voller Leben!

(Bild: M.Lang)

(Bild: M.Lang)

(Bild: M.Lang)

(Bild: M.Hertel)

Totes und zerfallendes Holz ist eine wichtige Lebensgrundlage für unzählige Tiere, Pflanzen und Pilze. Es bietet jedoch nicht nur Lebensraum für zahlreiche Waldbewohner, sondern hilft auch, eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für den Menschen – das Wasser – dauerhaft bereitzustellen. Morsches Holz nimmt bei Regen Wasser auf wie ein Schwamm, um es in Trockenzeiten langsam wieder an seine Umgebung abzugeben. Von Krankheit, Überschwemmung oder Sturm betroffene Bäume verbleiben grundsätzlich als Totholz oder Biotopbäume im Naturwald. In den übrigen naturnahen und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Bayerischen Staatsforsten werden Biotopbäume ebenfalls belassen.

Lebensraum Totholz

  • Rund 1.300 Käfer- und 1.500 Großpilzarten leben am und im Totholz
  • Rund ein Drittel der 130.000 im Wald lebenden Insektenarten sind auf totes Holz angewiesen
  • Durch die vielen im Totholz lebenden Insekten finden Spechte hier Nahrung
  • Fledermäuse finden hinter abstehender Rinde oder in Höhlen einen Schlafplatz für den Tag
  • Baumläufer entdecken in Rindentaschen Plätzchen zum Brüten
  • Alte Baumhöhlen bieten dem Siebenschläfer Unterschlupf

Totholzmanagement im Staatswald

Im Naturwald verbleibt jeder Stamm, Ast oder Zweig im Bestand, selbst gefährliche Bäume, die zur Sicherheit von Spaziergängern gefällt werden müssen, verbleiben als liegende Stämme am Wegesrand.

In bewirtschafteten Wäldern sollen, je nach Alter und Bestand, 20-40 m³ Totholz pro Hektar angereichert werden. Sie erreichen damit nicht die Spitzenwerte von Urwäldern, aber auch der Forst ist damit strukturreich und ökologisch wertvoll –mit einer Plantage nicht zu vergleichen.

Eine Oase für Libelle, Lurch und Co

(Bild: M.Hertel)

Tümpel sind in unseren Wäldern wertvolle Oasen für die Tierwelt, insbesondere für Amphibien, Libellen und wärmebedürftige Reptilien. Sie beherbergen eine besondere Mischung an Pflanzen. 

Eisvogel

junger Schwarzstorch


Besonders wichtig sind unterschiedliche Wassertiefen. In flachen Uferzonen erwärmt sich das Wasser schneller, sodass sich zum Beispiel der Laich von Fröschen oder Molchen schneller entwickeln kann. Für Tiere, die unter Wasser überwintern, braucht man tiefere Wasserzonen, die im Winter nicht gefrieren. Auch in Trockenphasen ist tiefes Wasser oft der Retter in der Not, denn flache Zonen trocknen schneller aus.

Pflanzen im Wald

Zu unseren Füßen liegt eine wunderbare Welt aus verschiedensten Pflanzen. Einige davon stellen Wir Ihnen in dieser Kategorie vor.

Im Frühjahr spitzen die ersten Blätter der stark nach Knoblauch duftenden Pflanze überall im Donau-Auwald aus dem Boden. Die Blätter sind länglich und laufen am Ende spitz zu, die Adern in den Blättern laufen parallel zu einander vom Stiel zur Blattspitze hin. Anfang Mai beginnen die Blätter zu welken und es schiebt sich eine weiße lauchähnliche Blüte empor. Der Bärlauch ist ein wunderbares Naturkraut für Suppen, Kräuterbutter und andere Leckereien. Beim Pflücken ist allerdings Vorsicht geboten, die Pflanze lässt sich leicht mit Herbstzeitlose und Maiglöckchen verwechseln. 

Besuchen Sie den Auwald im Frühjahr so zieht sich der knoblauchartige Duft durch den ganzen Wald. 

(Bild: M.Lang)

Brennender Busch

Was unvorstellbar klingt ist beim Diptam tatsächlich möglich. Im Hochsommer, wenn die Früchte an der krautigen Pflanze reifen, geben deren Drüsen ein ätherisches, brennbares Öl ab. Daher trägt der Diptam (Dictamnus albus) auch den Namen "brennender Busch". Doch das Öl ist nicht nur brennbar, auf der Haut wirkt es phototoxisch, es macht die Haut empfindlich gegen Sonnenlicht und kann in Verbindung mit der Sonne zu schweren Hautverbrennungen führen. Die Blüten sind im Mai und Juni hier entlang der Donau zu entdecken. Sie bestehen aus fünf weißen Blütenblättern, die mit feinen rosanen Adern durchzogen sind. Der Duft erinnert an eine Mischung aus Vanille und Zitrone.

Seit 1936 steht der Diptam unter Naturschutz, denn schon damals war die Pflanze selten. Ein Grund für die Seltenheit sind die besonderen Standortansprüche: Der Diptam wächst bevorzugt auf kalkreichen, trockenen Böden, in lichten Wäldern oder am Waldrand. Doch wo sollen diese Standorte im "Donauauwald" zu finden sein? Rund um den Finkenstein! Die steilen Kalkhänge am Nordufer der Donau bieten dem Diptam ideale Wuchsbedingungen.

Der Efeu

Blüte

unscheinbar, grünlich, Blütezeit September - November (Bild: M.Hertel)

Blatt

Immergrün, meist 3-geteilt (Bild: M.Hertel)

Wuchsform

Kletternd mit Hilfe von Haftwurzeln. (Bild: M.Lang)

Frucht

Schwarz, giftig (Bild: A.Reichert)

Mit seinen Haftwurzeln klettert er an den Stämmen der Bäume empor, ohne die Rinde des Baumes zu verletzen. Besonders im Winter stechen die immergrünen Blätter an den Stämmen von Buchen und Eichen hervor. Der Efeu blüht erst spät im Jahr, von September bis November, bevor im Frühling die schwarzen Früchte heranreifen. So bietet die Kletterpflanze im September den letzten Insekten, die noch unterwegs sind, reichlich Nektar. Im Frühjahr freuen sich die Vögel über die ersten reifen Früchte.

Schon gewusst: Der Efeu ist für uns Menschen giftig. Weiterverarbeitet zu Hustensaft hat er jedoch eine schleimlösende Wirkung.

Blüte (weiblich)

zweihäusig, männliche Blüten unscheinbar grün, weibliche Blüten in typisch rundlicher Form (Bild: M.Hertel)

Blatt

3 - 5 lappig, am Rand gezähnt (Bild: M.Lang)

Wuchsform

Windet sich an Ästen, Bäumen oder ähnlichem empor. Kann so ganze Büsche für sich einnehmen. (Bild: M.Lang)

Hopfen und Malz, Gott erhalt`s!

Diesen Spruch kennt man im Zusammenhang mit der Bierbrauerei, denn die weiblichen Hopfenblüten verleihen dem Bier seine typische Würze. Auf großen Feldern werden die weiblichen Pflanzen kultiviert und geerntet. Doch auch in der Natur kann man diese berühmte Pflanze entdecken. Sie kommt vor allem in Auwäldern auf nährstoffreichen Böden vor, wie zum Beispiel im Naturwald entlang der Donau. Mit ihren Stängeln windet sie sich an allem, woran sie Halt findet (Äste, Sträucher, Bäume, Holzpfosten, etc.) empor zum Licht. Im Gegensatz zum Efeu besitzt sie keine Haftwurzeln. Sieht man genau hin, erkennt man, dass sie die Stiele meist spiralförmig um Äste winden, um trotz der fehlenden Haftwurzeln Halt zu finden.

Die ätherischen Öle und Harze des Hopfens (Hulus lupulus) verleihen jedoch nicht nur unserem "flüssigen Gold" einen besonderen Geschmack, sie haben auch eine beruhigende Wirkung. Weiterverarbeitet zu Arznei sollen sie helfen, Schlafstörungen zu lindern.

 

Frucht

Einzelne Samen mit langem behaarten Fortsatz, viele Früchte stehen zusammen in kleinen "Büscheln" (Bild: C.Wolf)

Blüte

grünlich-weiß, Blütezeit Juni - August, viele Blüten bilden einen Blütenstand (Bild: C.Wolf)

Blatt

Blatt unterteilt sich in kleine Blättchen, einzelne Blättchen breit an der Basis und spitz zulaufen (Bild: M.Lang)

Wuchsform

Klettert an Bäumen und Sträucher hoch, kann diese dabei völlig einwachsen (siehe Foto) (Bild: M.Lang)

Lianen im Auwald?

Die Waldrebe (Clematis vitalba) rankt sich an Sträuchern und Bäumen hoch empor. Oft lassen sich im Auwald ihr teils faserig-verholzten Stängel entdecken, die von den Baumkronen hängen. Dieses Bild erinnert sehr an Lianen im Dschungel. Die Waldrebe klettert ohne die Hilfe von Haftwurzeln, sie windet ihre Stängel und Blattstiele um Äste, Stämme oder ähnliches und "arbeitet" sich so Richtung Sonne in die Höhe. Sie kann jedoch auch, wie sich auf dem Bild zur Wuchsform unschwer erkennen lässt, ganze Büsche völlig einwachsen. Diesen fehlt dann das Licht, sie werden ausgedunkelt und können absterben.

Um nicht gefressen zu werden enthält sie das sogenannte Protoanemonin, einen Stoff der Haut und Darm reizt. Ist die Pflanze erst einmal getrocknet, sind die Protoanemonie nicht mehr gefährlich für uns. So wurden die lianenartigen Stiele früher oft als Seilersatz verwendet oder um Kränze zu flechten.

Halten Sie bei Ihrem Spaziergang die Augen offen, mit Sicherheit werden Sie eines dieser lianenartigen Gewächse entdecken!

(Bild:M.Hertel)

Blüte

(Bild:M.Hertel)

Stängelscheiden

Diese "Häutchen" verbinden je zwei Stängelsegmente. (Bild:M.Hertel)

Der Winter-Schachtelhalm ist eine typische Auwald-Pflanze. Er braucht feuchten, nährstoffreichen Boden. Passt der Standort besiedelt er die Fläche mit seinen dunkelgrünen, blattlosen Stängeln, die bis zu 1,30 m hoch werden. Was bei einem Schachtelhalm ins Auge sticht sind die Stängelscheiden, die die einzelnen Stängelsegmente verbinden und in schwarzen "Fädchen" auslaufen.

Jagd

Eine wichtige Aufgabe unserer Försterinnen und Förster, nicht nur um ein tolles Lebensmittel zu erhalten sondern auch um dem Wald bei der natürlichen Regeneration zu unterstützen.

Warum wird gejagt?

Beutegreifer

Braunbär

Beutegreifer

Luchs

Beutegreifer

Wolf (User:Mas3cf, Eurasian wolf 2, CC BY-SA 4.0)


Der Mensch hat die großen Beutegreifer Europas fast ausgerottet, heute muss er deren Aufgabe im Ökosystem durch Jagd übernehmen.


Unser Ziel ist eine Kontrolle der Wildtierpopulation zum Wohle und Erhalt des Waldes.

In der menschlich geprägten Kulturlandschaft mit intensiver Landwirtschaft finden Rehe und Wildschweine im Sommer ein reichhaltiges Futterangebot, dass eine Vermehrung der Wildtiere stark begünstigt. Im Winter füttern viele Jäger das Wild, um auch schwache und kranke Tiere vor einem leidvollen Tod zu bewahren. Leider führt ein hoher Wildbestand zu zahlreichen Problemen: Verkehrsunfälle, Tierseuchen, Schäden in Gärten und Landwirtschaft, Verhinderung der natürlichen Waldverjüngung. 

Große Beutegreifer wie Bär, Wolf oder Luchs können zu einem natürlichen Gleichgewicht zwischen Wald und Wild beitragen. Aber sie sind entweder ausgerottet oder kehren gerade erst wieder zaghaft am zurück.


Ohne Beutegreifer oder intensive Jagd haben wir zu viele Rehe und Hirsche in unseren Wäldern, denen die Knospen unserer Bäume sehr schmecken, vor allem die der selteneren Baumarten. Das erschwert es, stabile Mischwälder durch Naturverjüngung zu entwickeln. Auch Schäden an Wiesen und Feldern, nachdem Wildschweine dort nach Käfern und Larven gewühlt haben, sind eine teure Angelegenheit.

Im Klimawandel mit großen Schäden an alten Bäumen ist es besonders dringlich, dass sich der Wald über neue Baumgenerationen selbst heilt, mit unserer Hilfe.

Wie wird gejagt?

Welche Wildtiere bejagen wir im Staatswald?

Rehwild

Welche Wildtiere bejagen wir im Staatswald?

Schwarzwild

Welche Wildtiere bejagen wir im Staatswald?

Rotwild (M. Hertel)

Unsere Arten der Jagd


Meistens wird auf dem Ansitz gejagt, das heißt vom Hochsitz aus. Im Winter finden im Staatswald auch so genannte Bewegungsjagden statt, bei der die Jäger auf einer bestimmten Fläche verteilt werden und das Wild von Hundeführern mit ihren Jagdhunden in Bewegung gehalten wird.

Jagdhunde – die treusten Jagdhelfer


Es gibt verschiedene Jagdhunderassen und auch verschiedene Einsatzbereiche. Im Wald braucht man vor allem Stöberhunde, die bei Bewegungsjagden Wild aufspüren. Schweißhunde werden nach dem Schuss eingesetzt, wenn man das Wild nicht mit bloßem Auge aufspüren kann. Sie haben eine sehr feine Nase und führen den Jäger zum Wildtier.